Fallen Sie den drei häufigsten Schlafmythen zum Opfer? Wenn Sie ein paar hilfreiche Tipps befolgen, können Sie jenen Schlaf erhalten, den Ihr Körper benötigt.
Schlafmythos Nr.1: Es ist in Ordnung, weniger als sieben Stunden Schlaf zu bekommen
Die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) haben kürzlich eine Umfrage durchgeführt, und festgestellt, dass mehr als ein Drittel der Erwachsenen ab 18 Jahren nicht genügend Schlaf bekommt. Von den Befragten hat man erfahren, dass 35 Prozent pro Nacht weniger als sieben Stunden schläft. Dadurch kann ein verheerendes Schlafdefizit entstehen. Auch wenn Sie das für keine große Sache halten, erhöht sich dadurch das Risiko für die Entwicklung von Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit, Herzerkrankungen und anderen Leiden.
Es ist wichtig, jede Nacht ausreichend zu schlafen, denn dies ist die Zeit, in der sich Ihr Körper regeneriert. Während Sie schlafen, repariert Ihr Körper Zellen, Gewebe, die Gehirnfunktion und Ihre inneren Organe. Dieser Prozess hilft auch, Entzündungen zu reduzieren, sodass Ihr Immunsystem effizienter arbeiten kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Schlaf besteht darin, dass der Körper die Möglichkeit hat, den Hormonspiegel zu regulieren, der manchmal im Laufe des Tages schwanken kann.
Wie viel Schlaf braucht Ihr Körper also wirklich? Die Mythen, die Sie zuvor gehört haben, sind wahrscheinlich falsch. Nach Angaben der National Sleep Foundation benötigen Erwachsene im Alter zwischen 18 und 65 Jahren jede Nacht zwischen sieben und neun Stunden erholsamen Schlaf. Für die über 65-Jährigen sind sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht vollkommen ausreichend.
Wenn es um Kinder geht, variieren die Schlafanforderungen mit dem jeweiligen Alter. Säuglinge und Babys brauchen am meisten Schlaf, sie benötigen zwischen 12 und 17 Stunden Schlaf, während Teenager genauso viel Schlaf erhalten sollten wie Kinder: 8 bis 10 Stunden. Wenn Jugendliche in ein junges Erwachsenenalter eintreten, können sie mit etwas weniger Schlaf auskommen, weswegen sie ihre Bettzeiten schrittweise verringern können.
Generell lässt sich sagen, dass es unter Umständen akzeptabel ist, die Schlafzeiten geringfügig an den jeweiligen Lebensstil anzupassen, jedoch nur, um etwa eine Stunde. Der Verlust von zwei oder mehr Stunden Schlaf pro Nacht beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, richtig zu funktionieren. Wenn Sie zu viel Schlaf versäumen, können Sie dadurch anfälliger für Krankheiten, gesundheitliche Beeinträchtigungen, und Unfälle werden.
Schlafmythos Nr. 2: Schnarchen ist normal
Obwohl 40 Prozent aller Menschen im Schlaf schnarchen, ist dies nicht so „normal,“ wie viele Menschen annehmen. Wenn unsere Atemwege frei und offen sind, schlafen wir ruhig und friedlich. Viele Menschen haben jedoch enge Atemwege, die beim Schlafen leicht blockiert werden. In den meisten Fällen ist dies harmlos, und kann nur für den Partner zu einem Problem werden. Schnarchen behindert jedoch oft tiefen, gesunden Schlaf. Übergewicht oder Alkoholkonsum können zwar zu einem Schnarchproblem beitragen, dies sollte jedoch kein ernstes Gesundheitsrisiko darstellen.
Erich Voigt, HNO-Spezialist an der New York University, offenbart, dass Schnarchen durch Vibrationen ausgelöst wird, die durch die Luft verursacht werden, welche durch Nase und Mund strömt. Aus diesem Grund ist Schnarchen mit einem gleichmäßigen Rhythmus nicht wirklich besorgniserregend. Lautes oder unregelmäßiges Schnarchen hingegen kann auf einen ernsten medizinischen Zustand hinweisen. Schnarchen, das sich in seiner Intensität aufbaut, plötzlich aufhört, und mit einem Schnauben wieder aufgenommen wird, deutet darauf hin, dass die betroffene Person an einer obstruktiven Schlafapnoe leidet.
Wenn dies geschieht, wird der Atemweg vorübergehend blockiert, wodurch der Luftstrom behindert wird. Diese Art des Schnarchens kann nicht nur die Atmungsaktivität einer Person beeinträchtigen, sondern auch die Gesundheit des Herzens. Da die meisten Menschen aufgrund dieser Atembeschwerden nicht in der Nacht aufwachen, wissen sie möglicherweise nicht einmal, dass sie ein Problem haben. Wenn Ihr Partner jedoch diese Art von Schnarchen aufweist, sollten Sie ihm/ihr raten, sich ärztlich behandeln zu lassen. Eine unbehandelte obstruktive Schlafapnoe stellt ein ernstes Gesundheitsrisiko dar.
Schlafmythos Nr. 3: Nächtlicher Alkoholkonsum hilft beim Schlafen
Einer der häufigsten Schlafmythen besagt, dass Ihnen Alkoholkonsum dabei hilft, tiefer zu schlafen. Dies ist eindeutig eine Fehlannahme. Wenn Sie versuchen, während des Rauschs zu schlafen, ist Ihr Gehirn gleichzeitig in zwei widersprüchliche Schlafmuster verwickelt. Ihre Delta-Wellen helfen Ihnen normalerweise, einen tiefen Schlaf zu erreichen, während Alphawellen in einem leichten Ruhezustand erzeugt werden. Wenn diese beiden Schlafmuster gleichzeitig induziert werden, bekämpfen sie sich gegenseitig, und führen zu einem unruhigeren Schlaf.
Da Sie nicht gut schlafen, ist auch die innere Uhr Ihres Körpers, oder der circadiane Rhythmus, gestört. Dies wird zum Teil durch die unregelmäßige Freisetzung eines Schlafhormons namens Adenosin verursacht. Wenn Sie betrunken sind, wird Adenosin vorzeitig freigesetzt, und lässt Sie schnell einschlafen. Da das Hormon jedoch nicht auf natürliche Weise ausgeschüttet wird, klingt es schnell ab, und wird Sie nach sehr kurzer Ruhepause wahrscheinlich zum Erwachen bringen. Deshalb ist die Chance groß, dass Sie nach ein paar Gläsern die ganze Nacht hindurch wiederholt aufwachen.
Tipps zur Verbesserung der Schlafqualität und -dauer
Vermeiden Sie Koffein
Einer der Hauptgründe für Schlafstörungen und weitere Schlafunregelmäßigkeiten ist die Menge an Koffein, die Sie den ganzen Tag über konsumieren. Wenn Sie Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke zu sich nehmen möchten, versuchen Sie diese nur morgens bzw. am frühen Nachmittag zu trinken. Sie sollten Ihrem Körper vier bis sechs Stunden Zeit geben, um das Koffein aus Ihrem System zu befördern, bevor Sie versuchen, einzuschlafen.
Bewerten Sie Ihren Schlafbereich
In Ihrem Schlafzimmer sollten Sie sich verwöhnen. Erwägen Sie den Kauf einer neuen Matratze und Bettwäsche, wenn Sie sich nicht entspannt und wohl in Ihrem Bett fühlen. Wenn Sie in einer lauten Umgebung wohnen, tragen Sie Ohrstöpsel im Bett. Auf ähnliche Weise können Sie mit einer Schlafmaske störende Lichter vermeiden.
Nehmen Sie an entspannenden Aktivitäten teil
Mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen sollten Sie alle elektronischen Geräte weglegen. Jene blauen Lichter, die ihre Bildschirme ausstrahlen, unterbrechen Ihren circadianen Rhythmus, weswegen Sie nicht gut einschlafen können. Versuchen Sie stattdessen, ein warmes Bad zu nehmen, zu meditieren, Yoga zu praktizieren, oder ein gutes Buch zu lesen.
Wenn Sie diese Vorschläge ausprobiert haben, und immer noch nicht genügend Schlaf bekommen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Schnarchen, Schlaflosigkeit, Schlafapnoe und andere Erkrankungen können letztendlich zu schweren gesundheitlichen Konsequenzen führen. Ihrem Körper jenen Schlaf zukommen zu lassen, den er braucht, ist für Ihre körperliche und seelische Gesundheit essentiell.