Intervallfasten ist eine Diätstrategie, die zurzeit sehr beliebt ist. Laut aktuellen Forschungen soll die Fastenmethode nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch Entzündungen reduzieren, und zu einer Verbesserung chronisch entzündlicher Erkrankungen führen.
Was passiert beim Intervallfasten?
Beim Intervallfasten geht es nicht darum, bestimmte Lebensmittel wegzulassen, sondern darum, zwischen den Mahlzeiten lange Pausen zu machen, in denen nichts gegessen wird. Genauer gesagt, sollte 16 Stunden auf Nahrung verzichtet werden, bevor die nächste Mahlzeit eingenommen wird. Das bedeutet, dass entweder das Frühstück oder das Abendessen gecancelt wird. Mehr und mehr Forschungen legen nahe, dass unsere Gesundheit von dieser Ernährungsmethode profitiert.
Weniger Monozyten, die zu Entzündungen führen
Eine neue Studie von Forschern des Mount Sinai Hospitals rund um Dr. Merad zeigt, dass die 16:8 Methode Entzündungen im Körper effektiv entgegenwirkt, die Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Diabetes und entzündliche Darmerkrankungen auslösen können. Auch wenn Entzündungen ein nützliches Werkzeug sind, mit dem der Körper Infektionen bekämpft, kann chronische Inflammation negative Konsequenzen für die Gesundheit haben. In der Studie durften die Teilnehmer am ersten Tag zwischen 12 und 15 Uhr nichts essen, dann nicht zwischen 20 Uhr und 15 Uhr des folgenden Tages. Der Konsum von Wasser war erlaubt. An beiden Tagen wurde den Probanden Blut abgenommen, um die Werte der weißen Blutkörperchen zu testen, zu denen auch die Monozyten zählen. Diese bieten Schutz vor Infektionen und deuten auf Entzündungen im Körper hin.
Moderne Ernährung macht krank
Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Anzahl der Monozyten im Blut durch das Intervallfasten deutlich reduziert war, ohne jedoch die Reaktion des Immunsystems auf akute Infektionen zu beeinträchtigen. Das sei vor allem darauf zurückzuführen, dass durch das Fasten den Immunzellen weniger Energie zur Verfügung stehe, um tätig zu werden. Die Folge ist, dass die Zellen nach alternativen Energieressourcen Ausschau halten, und Abfallprodukte verwerten, die nicht mehr benötigt werden. Fasten wirkt sich also günstig auf den Stoffwechsel der Zellen aus.
Laut den Forschern seien moderne Ernährungsgewohnheiten die Ursache dafür, dass der Mensch zu viele Monozyten im Blut habe, da zu oft und zu viel gegessen wird. Die Folge sind mitunter schwerwiegende Gewebeschäden. Andere Studien kamen zu vergleichbaren Ergebnissen.
Da chronische Entzündungen der Auslöser für eine Reihe schwerwiegender Erkrankungen sind, die immer mehr Menschen betreffen, seien weitere Untersuchungen wichtig, um die Effekte des Intervallfastens auf entzündliche Erkrankungen zu untersuchen, und um in Zukunft präventive Behandlungswege zu finden.
Was sollte beim Intervallfasten beachtet werden?
Auch wenn Intervallfasten vielversprechend ist, und eine Reihe positiver Auswirkungen auf den Körper hat, sollte von übertriebenem Hungern in jedem Fall Abstand genommen werden, da dadurch die Immunabwehr deutlich geschwächt wird. Gerade im Falle von Vorerkrankungen oder bei viralen Infekten sollte man auf die Fastenmethode verzichten, auch Kindern, Schwangeren und älteren Menschen wird davon abgeraten. Generell sollte darauf geachtet werden, dass immer die gleiche Mahlzeit ausgelassen wird, auf Snacks zwischendurch sollte verzichtet werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, vorab einen Arzt zur Rate ziehen, um gesundheitliche Risiken auszuschließen.