Während es wichtig ist, jede Nacht sieben bis acht Stunden Schlaf zu bekommen, ist es ebenso entscheidend, dass Sie auch gut schlafen. Dies kann komplizierter sein, als es scheint. Obwohl Sie vielleicht annehmen, Sie hätten die Nacht über gut geschlafen, haben Sie möglicherweise Schlafstörungen in Form von unbewusster Wachheit erlebt. Neue Forschungen zeigen, dass dieser Zustand während der Nacht das Todesrisiko erhöhen kann, insbesondere bei Frauen. Diese Gefahr kann jedoch durch eine gute Schlafhygiene minimiert werden.
Unbewusstes Wachsein und die Gefahren
Unbewusste Wachheit, auch als kortikale Erregung bekannt, ist ein normales Phänomen, bei dem der Körper auf Bedingungen reagieren kann, die Ihr Leben im Schlaf möglicherweise gefährden. Zum Beispiel beinhaltet der Zustand Schlafapnoe eine Blockade der Atemwege während des Schlafs, die dazu führt, dass eine Person aufhört zu atmen. Unbewusstes Wachsein ermöglicht es Menschen, die an Schlafapnoe leiden, im Schlaf ein derartiges Bewusstsein zu haben, um diese Blockaden zu beseitigen und die Atmung wieder aufzunehmen. Externe Hinweise wie Geräusche, Temperaturänderungen oder Veränderungen Ihrer Schlafposition können unbewusstes Wachsein auslösen.
Obwohl dieses Phänomen den Schlaf stört, wird man sich in diesem Zustand meistens nicht voll darüber bewusst, bzw. der Umwelt bewusst. Manchmal führt unbewusstes Wachsein jedoch zu einem vollständigen Erwachen, was eine Herausforderung darstellen kann, wenn man versucht, wieder einzuschlafen. Es kann nur einige Sekunden dauern, bis Sie wieder einschlafen, oder aber einige Minuten oder sogar Stunden.
Selbst in Fällen, in denen unbewusstes Wachsein nicht zum vollständigen Erwachen führt, können Ihnen unterbrochene Schlafphasen mehrere Stunden erholsamen Schlafs rauben. Infolgedessen können Sie sich ausgelaugt und launisch fühlen. Schlafstörungen können auch zu vielen der gleichen Auswirkungen wie Schlaflosigkeit führen, einschließlich eines Verlustes der geistigen Klarheit, Gedächtnisproblemen, Depressionen und Konzentrationsstörungen.
Aktuelle Forschungen legen nahe, dass Schlafstörungen das Sterblichkeitsrisiko erhöhen
Neue Forschungen haben ein noch wichtigeres Gesundheitsproblem im Zusammenhang mit Schlafstörungen aufgedeckt, das anerkannt werden sollte. Die Forscher stellten fest, dass Schlafstörungen das Sterblichkeitsrisiko erhöhen, wenn die ganze Nacht über häufig Störungen auftreten.
Die Studie, die an der australischen Universität von Adelaide durchgeführt wurde, umfasste die Untersuchung von Daten, die von Schlafmonitoren sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Teilnehmern im Alter von 64 bis 83 Jahren gesammelt wurden. Die Forscher verfolgten jeden Teilnehmer in Abständen von sechs und elf Jahren. In der Studie wurde die Erregungsbelastung jedes Probandens aufgezeichnet; ein Prozentsatz, der die Anzahl der Schlafstörungen / Fälle unbewusster Wachheit und deren Dauer in einer bestimmten Nacht darstellt.
Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen mit einer Erregungslast von 6,5 Prozent oder mehr ein erhöhtes Risiko hatten, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Diese Zahl stieg für die Frauen in der Studie auf 12,8 Prozent. Im Vergleich zu Frauen der breiten Öffentlichkeit hatten Frauen, die unter Schlafstörungen litten, ein fast doppelt so hohes Risiko, einen kardiovaskulären Tod zu erleiden.
Betrachtet man alle Gründe für die Todesfälle, so liegt das Risiko für Frauen im Allgemeinen bei 21 Prozent. Das Risiko stieg jedoch auf 31,5 Prozent bei Frauen, die unter Schlafstörungen mit einer Erregungslast von mehr als 6,5 Prozent litten. Im Vergleich dazu wiesen Männer mit einer Erregungslast von 8,5 Prozent ein Sterberisiko von 13,4 Prozent aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und ein Sterberisiko von 33,7 Prozent auf.
Herz-Kreislauf-Todesfälle sind nicht die einzigen Risiken, denen Menschen mit Schlafstörungen ausgesetzt sind. Einige der kurzfristigen Auswirkungen von Schlafstörungen sind erhöhter Stress, somatischere Schmerzen, kognitive Probleme und Gedächtnisprobleme sowie eine verminderte Produktivität. Die langfristigen Ergebnisse anhaltender Schlafstörungen umfassen Bluthochdruck, einen hohen Cholesterinspiegel, metabolisches Syndrom, Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und Darmkrebs. Darüber hinaus besteht bei Personen mit häufigen Schlafstörungen ein höheres Risiko für die Entwicklung oder Verschlechterung von Magen-Darm-Störungen. Generell kann sich die Lebensqualität von Personen, die unter Schlafstörungen leiden, mit der Zeit verschlechtern.
Wie Sie für einen gesunden Schlaf sorgen
Die folgenden Maßnahmen sollen Ihnen dabei helfen, einen besseren Schlaf zu finden.
Überprüfen Sie Ihre Bettwäsche
Wenn Sie nachts nicht gut durchschlafen, sollten Sie sich als Erstes Ihre Bettwäsche näher ansehen. Wenn Sie eine ältere Matratze haben, ist es möglicherweise an der Zeit, diese auszutauschen. Ersetzen Sie außerdem alte oder kratzige Laken, Decken und Bettdecken durch sanfte Materialien. Viele Menschen finden, dass Seide oder Satin angenehmer ist, und besseren Schlaf fördert. Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden, vor allem im Schlafzimmer.
Beseitigen Sie Stimulanzien am Abend
Es gibt viele Faktoren, die Menschen dazu bringen, abends aufgedreht zu sein, wenn sie eigentlich entspannt sein sollten. Daher ist es wichtig, mindestens sechs Stunden vor dem Schlafengehen auf Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke zu verzichten. Schalten Sie elektronische Geräte eine Stunde vor dem Schlafengehen aus, um Ihrem Gehirn eine Pause von störendem Blaulicht zu geben. Es ist zudem ratsam, Tätigkeiten, die die Arbeit betreffen, am Abend zu vermeiden. Das bloße Nachdenken über den Job kann dazu führen, dass Sie mehr Stress verspüren, was sich negativ auf den Schlaf auswirken kann.
Eine schlaffördernde Umgebung schaffen
Sie sollten auch Maßnahmen ergreifen, um externe Kräfte zu beseitigen, die zu Schlafstörungen führen können. In einer kühleren Umgebung können Sie in der Regel besser schlafen. Stellen Sie Ihren Thermostat daher auf 70 Grad Fahrenheit ein. Wenn Sie in einem Gebiet leben, in dem viel Lärm herrscht, tragen Sie Ohrstöpsel im Bett. Eine Schlafmaske ist ebenfalls hilfreich, da sie verhindert, dass Sie plötzliche Lichtblitze in der Nacht wecken.
Entspannen Sie sich vor dem Schlafengehen
Die letzte Stunde vor dem Schlafengehen sollten Sie mit etwas Entspannendem verbringen. Versuchen Sie, eine Aktivität oder ein Hobby auszuwählen, die Ihnen Spaß macht, um sicherzustellen, dass es wirklich entspannend ist. Wenn Sie zum Beispiel nicht gerne meditieren, führt das Erzwingen nur zu mehr Stress. Nehmen Sie stattdessen ein warmes Bad, lesen Sie ein Buch oder schreiben Sie in Ihr Tagebuch. Einen noch größeren Effekt erzielen Sie, indem Sie beruhigende Musik oder Duftkerzen hinzufügen.
Wenn Sie trotz dieser Methoden keinen erholsamen Schlaf finden, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Ihre Schlafstörungen könnten ein Symptom für etwas anderes sein. Ihr Arzt kann Ihnen helfen, die Ursache zu finden, und Ihnen ein Ergänzungsmittel wie Melatonin empfehlen, damit Sie sich nachts besser entspannen können.