Rund 50 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Medien wurden bereits über die aufrüttelnden Erkenntnisse von internationalen Wissenschaftlern informiert: Melatonin wird im Kampf gegen COVID-19 und Varianten sträflich vernachlässigt, bagatellisiert, negiert. Auch ein deutscher Hochschulbiologe, Mitglied der Leibniz-Gesellschaft, Berlin, hat diese Auffassung mit einer eigenen Studie bestätigt. Aber Reaktionen bleiben aus. Fakt ist: Auch viele Ärztinnen und Ärzte kennen das jüngste Wissen aus den letzten 20 Jahren über das körpereigene Hormon Melatonin kaum.
Was ist Melatonin?
Melatonin ist ein Botenstoff, kein Narkotikum, kein Schlafmittel. Sobald im Gehirn eine Drüse in Verbindung mit den Sehnerven eine bestimmte Menge freisetzt, erfahren dadurch alle Organe: Ah, jetzt beginnt die Nacht.
Viel mehr Melatonin als im Gehirn wird in diversen Geweben und Organen im übrigen Körper produziert und verwendet. Dort hat es wichtige andere Aufgaben.
Melatonin als Begleitung oder reguläre Therapie für tödliche virale Erkrankungen
Wie das bekannte Schlafhormon bei Viruserkrankungen wie Covid-19 hilft, wird in der Forschungsarbeit: Mögliche Wirksamkeit von Melatonin in tödlichen Infektionskrankheiten, in Bezug auf die Überreaktion der Immunreaktion und der zerstörerischen Entzündung: im Mittelpunkt COVID-19“ verdeutlicht.
Darin wird davon ausgegangen, dass die Mehrzahl der viralen Erkrankungen selbst-begrenzend (self-limiting) ist unter Mithilfe des erlernten Immunsystems. Dies hänge von der Produktion entsprechender Zellen wie Fresszellen, Killerzellen ab; eine Entwicklung die einige Wochen in Anspruch nehme. Die Sterblichkeit ereignet sich in dieser Periode. Um die Toleranz des Patienten zu erhöhen und die Sterblichkeit zu senken, sei es daher wichtig, die Immunantwort zu kontrollieren und die Entzündung zu verringern. Hier kommt Melatonin ins Spiel.
Forschungen zeigen, dass Melatonin die Überreaktion des Immunsystems und die überschießende Entzündung herunterreguliert und außerdem die anpassende Immunantwort fördert (promotes the adaptive immune activity). Darüber hinaus hat es einen großen Sicherheitsspielraum ohne ernste Nebenwirkungen. Die Studienautoren empfehlen die Verwendung von Melatonin als Begleitung oder sogar als reguläre Therapie für tödliche virale Erkrankungen, besonders wenn keine effektive direkte anti-virale Behandlung verfügbar ist.
Melatonin erhält zu wenig Anerkennung in der Welt der Medizin
Trotz vielversprechender Studienergebnisse scheint Melatonin jedoch noch immer zu wenig Anerkennung unter Medizinern zu finden. Forscher im Bereich der Chronobiologie erklären sich diesen Umstand u.a. damit, dass immer noch falsche Vorstellungen über das Hormon existieren würden. So sei Melatonin zwar als schlafförderndes Agens bekannt, jedoch würde seine entzündungshemmende Wirkung oft nicht beachtet werden. Zudem seien Firmen nicht an Melatonin interessiert, da es nicht als Natursubstanz patentiert werden könne.
Studien belegen die Wirksamkeit von Melatonin bei Viruserkrankungen
Dass Melatonin zur Behandlung von Covid-19 effektiv eingesetzt werden kann, wurde jedoch bereits von mehreren Dutzend Wissenschaftlern in diversen Studien bestätigt. In der Studie: „Kann Melatonin eine potenzielle „Wunderwaffe“ bei der Behandlung von COVID-19-Patienten sein?“ wird das Potenzial von Melatonin bei der Bekämpfung einer SARS-CoV-2-Infektion aufgrund seiner entzündungshemmenden und immunmodulatorischen Wirkung unterstrichen sowie die Rolle von Melatonin als Adjuvans, da es die Wirksamkeit von Anti-SARS-CoV-2-Impfstoffen erhöhen kann.
Darüber hinaus unterstützen Forschungen die Verwendung von Melatonin sowohl in der Prophylaxe als auch als Therapie bei COVID-19 in Risikopatienten, insbesondere angesichts seines hohen Sicherheitsprofils. Andere Studien zeigen, dass Melatonin bei Intensivpatienten die Gefäßpermeabilität und Ängste reduziert, während es gleichzeitig die Schlafqualität verbessert, was sich günstig auf den Verlauf einer Covid-Erkrankung auswirken kann.
Melatoninforscher empfehlen zur Vorsorge und als Infektionsschutz mindestens drei Mal 3 mg pro Tag, also 9 mg insgesamt, gerne über den Tag verteilt, nach Infektion 15 bis 24 mg pro Tag. Melatonin lenkt das Immunsystem auch nach der Impfung, so dass die erwünschte Antwort verstärkt wird.