Neue Erkenntnisse unterstützen einen direkten Zusammenhang zwischen Schlaf und Kopfschmerzen. Dies trägt zu den wachsenden Forschungsergebnissen bei, die zeigen, dass ausreichend Schlaf für die geistige und körperliche Gesundheit von entscheidender Bedeutung ist.
Verbindung zwischen Schlaf und Kopfschmerzen
Frühe Forschungen haben herausgefunden, dass REM-Schlaf in vielerlei Hinsicht für die Gesundheit von entscheidender Bedeutung ist. In Bezug auf Schlafmangel, der Kopfschmerzen verursacht, fand diese Studie heraus, dass der Körper, wenn er nicht genügend REM-Schlaf bekommt, Proteine produziert, die zur Entwicklung chronischer Schmerzen beigetragen haben. Insbesondere erhöhten diese Proteine die Wahrscheinlichkeit, an Migräne zu erkranken.
In einer neueren Studie, die 2017 veröffentlicht wurde, fanden Forscher heraus, dass dieser Zusammenhang nur der Anfang eines Zyklus war: Ein Mangel an REM-Schlaf trägt zur Entwicklung von Kopfschmerzen und Migräne bei, die wiederum Schlafstörungen verursachen. Da eine Person weniger schläft, leidet sie häufiger unter chronischen Kopfschmerzen. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass dieser Zyklus das Ergebnis von Schlaf als auch von Kopfschmerzen war, die die gleichen Muster und Strukturen im Gehirn nutzen.
Mehr Beweise dafür, dass Kopfschmerzen und Migräne mit dem Schlaf zusammenhängen
Schlaf ist ein wesentlicher Bestandteil des Schmerzlinderungsprozesses, den der Körper verwendet, um chronische Erkrankungen zu lindern. Wenn eine Person schläft, schüttet ihr Gehirn Hormone wie Dopamin und Melatonin aus, die bei der Linderung von Schmerzen helfen. Während des tiefen REM-Schlafs werden auch Hormone freigesetzt, die dem Körper helfen, unnötige Entzündungen zu bekämpfen, die vom Immunsystem ausgelöst werden.
Bei Schlafstörungen, auch wenn sie nur kurzzeitig sind, werden diese Prozesse unterbrochen und das Schmerzempfinden verstärkt. Dies macht es notwendig, neben der Behandlung chronischer Erkrankungen, auch Schlafstörungen zu behandeln, damit sowohl Schmerzlinderung als auch erholsamer Schlaf möglich sind.
In einer Studie wurde festgestellt, dass Schlafmangel zu einem höheren Risiko für Depressionen beitrug und mehr Kopfschmerzen verursachte. Diese Studie ergab, dass sowohl Schlafmangel als auch depressive Episoden eine Reaktion im Zentralnervensystem auslösten, die zu erhöhten Schmerzen führte. Die Studie stellte auch fest, dass die Schmerzschwelle bei Menschen mit Schlafmangel herabgesetzt ist, was zu dem erhöhten Schmerzniveau beiträgt. Mit anderen Worten; Menschen, die nicht genug Schlaf bekommen, leiden stärker an Kopfschmerzen und Migräne.
In einer Studie, die am Elliot Hospital in Manchester, NH, durchgeführt wurde, stellte man fest, dass Schlafenszeit und Schlafqualität auch das Risiko für Kopfschmerzen beeinflussen. Insbesondere wachten Menschen häufiger mit morgendlichen Kopfschmerzen auf, wenn sie nicht zu den üblichen Zeiten schliefen, an Schlafapnoe litten oder Parasomnie aufwiesen. Schon ein ungewöhnlicher circadianer Rhythmus reichte aus, um beim Aufwachen Kopfschmerzen und Migräne auszulösen. Die Forscher dieser Studie kamen zu dem Schluss, dass Ärzte, die Patienten mit chronischen Kopfschmerzen oder Migräne behandeln, auch ihre Schlafmuster untersuchen sollten, um einen Zusammenhang zu identifizieren.
Weitere Forschungen konnten helfen, festzustellen, dass Menschen, die an Schlafproblemen leiden, auch häufiger Kopfschmerzen und Migräne haben. Der Hypothalamus ist jener Teil des Gehirns, der Schlaf und Wachheit reguliert, aber auch bei der Regulierung von Schmerzempfindungen hilft. Aus diesem Grund kann zu viel Schlaf genauso leicht Migräne auslösen wie zu wenig Schlaf. Sie können die Wahrscheinlichkeit dafür verringern, indem Sie sicherstellen, dass Sie jeden Tag der Woche einen ähnlichen Schlafplan beibehalten. Wenn Sie an Ihren freien Tagen später schlafen, achten Sie darauf, dass Sie an diesen Tagen nicht mehr als zwei Stunden zusätzlich schlafen.
Tipps für einen erholsameren Schlaf
Das Wissen um den Zusammenhang zwischen Schlaf und Kopfschmerzen kann ein wertvolles Instrument sein, um die Wahrscheinlichkeit dieser unangenehmen Ereignisse zu verringern. Hier sind mehrere Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass Sie jede Nacht jene Art von Schlafqualität erhalten, die Sie benötigen.
Beschränken Sie Ihre Koffeinaufnahme
Wenn es darum geht, Ihren Lebensstil zu ändern, um besser zu schlafen, ist es besonders wichtig, die Einnahme von Stimulanzien zu reduzieren. Koffein bleibt bis zu sechs Stunden in Ihrer Blutversorgung, weshalb Sie Ihren Kaffee-, Limonaden- und Teekonsum im Voraus planen sollten.
Verzichten Sie mindestens sechs Stunden vor dem Schlafengehen auf koffeinhaltige Getränke. Idealerweise sollten Sie am späten Nachmittag auf Wasser umsteigen, um Ihrem Körper zu helfen, das restliche Koffein aus Ihrem System zu spülen.
Limitieren Sie den Konsum kontrollierter Substanzen
Das Nikotin in Zigaretten wirkt ebenfalls als Stimulans, daher sollten Sie es vermeiden, vor dem Zubettgehen zu rauchen. Wenn Sie nicht ganz mit dem Rauchen aufhören können, reduzieren Sie Ihren Zigarettenkonsum im Laufe des Tages.
Alkohol ist ein weiteres Problem, wenn es darum geht, erholsam zu schlafen. Obwohl Alkohol ein Beruhigungsmittel ist, kann er Ihren Schlafzyklus stören. Oft schlafen betrunkene Menschen schnell ein, aber wenn die Wirkung des Alkohols nachlässt, erwachen sie und haben häufig Schwierigkeiten, wieder einzuschlafen.
Verbessern Sie Ihre Schlafumgebung
Sie können Ihr Schlafzimmer angenehmer gestalten, um eine bessere Schlafqualität zu fördern. Dazu sollten Sie einige Dinge ändern. Erwägen Sie den Kauf einer Klimaanlage und/oder eines Ventilators, um eine kühlere Atmosphäre zu schaffen. Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen im Allgemeinen besser schlafen, wenn die Raumtemperatur konstant 18 bis 21 Grad beträgt.
Auch Gardinen, Jalousien oder Rollläden sind effektiv, um das Eindringen von Außenlicht in Ihr Schlafzimmer zu verhindern. Tragen Sie bei Bedarf eine Schlafmaske, um jegliches Licht zu blockieren, das in Ihr Zimmer gelangt. Ohrstöpsel können dabei helfen, Geräusche zu eliminieren, die Ihren Schlaf stören könnten.
Sorgen Sie für mehr Bewegung
Gehen Sie einmal täglich spazieren, joggen oder Radfahren, um mehr körperliche Aktivität in Ihren Alltag zu integrieren. Sport im Freien kann auch hilfreich sein, um Ihren circadianen Rhythmus zurückzusetzen. Physische Betätigung trägt dazu bei, aufgestaute Energien abzubauen, und kann Ihnen helfen, sich später am Abend entspannter zu fühlen.
Versuchen Sie jedoch das Training kurz vor dem Schlafengehen zu vermeiden, da dies spät in der Nacht einen gegenteiligen Effekt auf Ihr Energieniveau haben kann. Es ist besser, am frühen Nachmittag Sport zu treiben, wenn die Sonne noch scheint. Bei Einbruch der Dunkelheit werden Sie sich entspannt und schläfrig fühlen. Dadurch erhalten Sie jene Nachtruhe, die Sie benötigen, um morgendlichen Kopfschmerzen entgegenzuwirken.