Während viel Zeit und Mühe darauf verwendet wurde, zu untersuchen, wie sich Schlafentzug auf die körperliche Gesundheit auswirkt, haben Wissenschaftler erst in jüngerer Zeit herausgefunden, dass ein Mangel an adäquater Ruhe das emotionale und mentale Wohlbefinden negativ beeinflussen kann. Diese Informationen unterstreichen, wie wichtig es ist, genügend Schlaf zu bekommen, um eine optimale psychische Gesundheit und eine positive Einstellung zu fördern.
Wie Schlafmangel die Positivität beeinflusst
Jene Menge an Schlaf, die Sie jede Nacht genießen, kann den ganzen Tag über weitreichende Konsequenzen haben. Eine kürzlich von Forschern der University of British Columbia (UBC) in Vancouver, Kanada, durchgeführte Studie hat ein wenig Licht auf die psychologischen Auswirkungen von Schlafstörungen geworfen.
Die Forscher stellten fest, dass Menschen eher eine verminderte Fähigkeit haben, eine positive Einstellung aufrechtzuerhalten, wenn sie mit emotional und mental herausfordernden Ereignissen konfrontiert werden, und nicht genug Schlaf bekommen. Darüber hinaus ist es weniger wahrscheinlich, dass Personen, die nicht ausreichend schlafen, positive Erfahrungen im Leben machen.
Diese Schlussfolgerung wurde gezogen, nachdem die Studienteilnehmer gebeten wurden, an acht aufeinander folgenden Tagen ein Tagebuch zu führen, in dem die Schlafmenge, die sie jede Nacht erhielten, sowie die Ereignisse ihres Tages aufgeführt waren. Das klare Muster war, dass sich die Teilnehmer im Laufe des Tages weniger positiv fühlten, wenn sie in der Nacht zuvor nicht genug Schlaf bekommen hatten.
Es wurde zudem festgestellt, dass es sich für die Personen schwieriger gestaltete, ihre emotionale Stabilität zu bewahren, wenn sie gestresst waren, nachdem ihnen der Schlaf entzogen wurde. Darüber hinaus wurde das Gefühl der Freude, wenn gute Dinge passierten, verringert, als die Probanden angaben, nicht ausreichend geschlafen zu haben.
Warum ist positives Denken so wichtig?
Warum sind diese neuen Erkenntnisse essentiell? Die gesundheitlichen Vorteile einer positiven Einstellung sind unendlich. Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung genießen mit größerer Wahrscheinlichkeit eine bessere körperliche Gesundheit, sind produktiver, sozialer und neugieriger auf die Welt um sie herum.
Positive Menschen genießen auch eher bedeutungsvolle Beziehungen, was zu ihrer allgemeinen Lebensqualität beiträgt. Während Sie viele der externen Faktoren, die Ihre Lebenseinstellung beeinflussen, nicht kontrollieren können, haben Sie jedoch die Möglichkeit, die Kontrolle über Ihren Schlaf zu übernehmen, um sicherzustellen, dass Sie jene Nachtruhe erhalten, den Sie für eine optimale Positivität benötigen.
Verbindung zwischen Schlafmangel und sich wiederholendem negativem Denken
Zusätzlich zu Schlafstörungen, die zu einer weniger positiven Lebenseinstellung führen, kann dies auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, sich auf wiederholtes negatives Denken einzulassen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass fast alle Arten von psychischen Erkrankungen mit einem gewissen Grad an Schlafstörungen einhergehen.
So ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit einer Schlafstörung bei Personen, die an Depressionen leiden, zehnmal höher. Diejenigen, die mit Angstproblemen kämpfen, haben wiederum 17-mal häufiger Schlafprobleme. Dieser negative Zyklus kann schwierig zu durchbrechen sein.
In einer bestimmten Studie wurde gemessen, wie ein Mangel an Schlaf zu sich wiederholendem negativem Denken beiträgt. Die Forscher zeigten den Teilnehmern eine Vielzahl von Bildern, während sie ihre Augenbewegungen aufzeichneten. Durch diese Methode konnten sie eine eindeutige Korrelation zwischen der Schlafmenge der Testpersonen und ihren negativen Gedanken feststellen: Jene Personen, deren Augen länger auf negativen Bildern verweilten, im Gegensatz zu positiven Bildern, berichteten insgesamt von mehr Schlafproblemen und weniger Stunden Ruhezeit.
Weitere Folgen von Schlafstörungen
Zusätzlich zu den verschiedenen Arten, wie Schlafstörungen Ihre Lebenseinstellung beeinflussen können, kann eine unzureichende Erholung auch eine Reihe weiterer Auswirkungen haben. Diese Effekte lassen sich in kurzfristige und langfristige Konsequenzen unterteilen.
Kurzfristige Folgen
Auch wenn Sie nicht glauben, dass Schlafentzug kurzfristig Ihren Alltag beeinträchtigt, kann dies ein Irrglaube sein. Einige der am häufigsten auftretenden kurzfristigen Folgen von Schlafmangel sind eine insgesamt verminderte Lebensqualität, Gedächtnisprobleme, Verhaltensauffälligkeiten, Stimmungsstörungen, eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Stress, somatische Komplikationen sowie allgemeine psychische Probleme. Schlafstörungen können auch Kinder und Jugendliche schwer treffen, insbesondere jene, die bereits zugrundeliegende Erkrankungen haben.
Langfristige Folgen
Sie müssen aktuell keine Gesundheitsprobleme haben, um die langfristigen Folgen von Schlafstörungen zu erkennen. Selbst gesunde Menschen sind anfällig für eine Vielzahl von langfristigen Beschwerden, wenn sie nicht dafür sorgen, während der Woche eine angemessene Nachtruhe zu finden. Zu den möglichen Langzeitfolgen zählen metabolisches Syndrom, Bluthochdruck, Dyslipidämie, Gewichtsprobleme, CVD, ein erhöhtes Krebsrisiko und schwerwiegendere Symptome im Zusammenhang mit Magen-Darm-Problemen.
Die Forschungen könnten nicht klarer sein: Schlafmangel kann katastrophale Auswirkungen auf Ihre körperliche und geistige Gesundheit haben. Während viele Menschen verstehen, dass Schlafentzug zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen kann, erkennen sie möglicherweise nicht, wie stark ein Schlafdefizit insgesamt die positive Einstellung beeinflussen kann. Das Verständnis darüber, wie ein Mangel an Schlaf die Positivität beeinträchtigt, kann ein Motivator dafür sein, dass Menschen für eine ausreichende Erholungszeit sorgen.