Zeitweiliges Fasten ist der neue Gesundheitstrend. Dabei gibt es verschiedene Pläne, die eine kurzzeitige Kalorienbeschränkung beinhalten, was wiederum verschiedenste positive Auswirkungen haben soll. Während manche Menschen Fasten als weitere Modeerscheinung abtun, zeigen immer mehr Forschungen, welche interessanten Auswirkungen Fasten auf unsere Gesundheit hat. Laut einer aktuellen Studie stärkt es die Darmgesundheit und könnte sogar eine Art metabolische Reset-Taste sein.
Fasten: Nur eine Modeerscheinung?
Gefastet wird seit Jahrtausenden, um eine spirituelle Wirkung zu erreichen. In der heutigen Zeit gewinnt Fasten jedoch an Beliebtheit als natürliche Maßnahme, um die Körpergesundheit zu stärken, und nicht als Weg, mit seiner höheren Natur in Kontakt zu kommen.
Es gibt verschiedenste Arten zu fasten, von kurzzeitiger Kalorienbeschränkung (12-24 Stunden) bis hin zu längerem Fasten. Aber eines haben alle Arten gemeinsam: Dem Körper wird lange genug Nahrung entzogen, sodass er seinen Stoffwechsel umstellt. Anstatt Glucose zu verbrennen, um die Zellen zu versorgen, verbrennt der Körper Fett, um Ketone zu produzieren. Dadurch ändert sich, wie unsere Zellen auf biochemischer Grundlage arbeiten.
Auch wenn dass vielleicht sehr nach Werbung klingen mag, scheint es tatsächlich eine Vielzahl von positiven Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. Studien zeigten, dass Fasten, und sogar kurzzeitige Kalorienbeschränkungen, den Alterungsprozess verlangsamen, oxidativen Stress und die Auswirkungen verbreiteter chronischer Krankheiten reduzieren kann. Außerdem deutet eine aktuelle Studie darauf hin, dass sich Fasten auf die Darmbakterien auswirkt, die Menge an positiven Mikroben erhöht wird, während jene, die Krankheiten verursacht, verringert wird.
Mikrobiom und Stoffwechsel
Menschen sind nie wirklich allein. Wir teilen unseren Körper mit Billionen von Bakterien, die unsere Haut, Augen und unseren Verdauungstrakt besiedeln. Menschen, bei denen ein Ungleichgewicht dieser Bakterien herrscht, leiden unter verschiedensten negativen Auswirkungen, von Störungen des Verdauungstrakts bis hin zu Depressionen. Außerdem scheint das Mikrobiom unseren Stoffwechsel in vielerlei Hinsicht zu beeinflussen.
Die nützlichen Bakterien sind für eine effektive Verdauung unabdingbar. Sie spalten bestimmte Vitamine und Nährstoffe ab, sodass sie richtig aufgenommen werden können. Diese Mikroben schütten auch Hormone aus, die den Körper besser mit Insulin arbeiten lassen, Hunger reduzieren, und den Stoffwechsel verbessern. Einige Stoffwechselerkrankungen, darunter auch Diabetes, stehen mit Veränderungen des Mikrobioms in Verbindung.
Abgesehen davon, dass es ein guter Abnehmplan ist, ändert Fasten auch die Art und Weise, wie unser Körper mit Nahrung umgeht, und verbessert dabei die Effektivität unserer Mitochondrien. Des weiteren stärkt es möglicherweise auch unsere Gesundheit, indem die Zusammensetzung und die Aktivitäten der Bakterien geändert wird, die unseren Magendarmtrakt säumen.
Wie Fasten die Darmgesundheit stärkt
Kann Fasten Ihr Mikrobiom und damit Ihre Körpergesundheit ändern? Aktuelle Forschungen deuten darauf hin, dass schon kurze Phasen mit Kalorienbeschränkung die Zusammensetzung Ihres Mikrobioms verändern, wobei die nützlichen Bakterien vorherrschen. Diese Bakterien schütten wiederum Hormone aus, die tatsächlich mit dem Gehirn kommunizieren, und so den Stoffwechsel auf zellulärer Ebene unterstützen.
Außerdem scheint Fasten die Aktivität der Stammzellen im Verdauungstrakt zu steigern. Junge Menschen besitzen umfangreiche Mengen an Stammzellen, die neue Zellen werden, oder beschädigte oder nicht funktionstüchtige ersetzen. Wenn wir altern, verliert unser Körper aufgrund einer Abnahme der Stammzellen die Fähigkeit, Gewebe zu reparieren. Jegliche Verbesserung der Funktion der Stammzellen kann Langzeitschäden und Funktionsverluste verringern, die mit dem Älterwerden zusammenhängen.
Wenn wir fasten, stellen sich unsere Stammzellen auch so um, dass sie Fett statt Glucose verstoffwechseln. Diese Änderung nennt sich „metabolischer Schalter“, da sie weitreichende Folgen für unseren Stoffwechsel und unsere Gesundheit haben kann. Laut aktuellen Forschungen können Stammzellen so aktiver und effektiver werden, besonders jene im Magendarmtrakt. Dies wiederum kann den allmählichen Schaden verhindern, der alternde Menschen anfälliger für Magen-Darm-Probleme macht.
Das Geheimnis von gesundem Fasten
Beim modernen Fasten wird nicht einfach für einen bestimmten Zeitraum das Essen aufgegeben. Gesundes Fasten erfordert besondere Maßnahmen. Zum Beispiel ist es wichtig, keinen Nährstoff- oder Proteinmangel zu entwickeln. Viele Menschen, die zeitweilig erfolgreich fasten, essen vor und nach der geplanten Fastenperiode proteinreiche Mahlzeiten. Darüber hinaus ist es wichtig, Vitamine oder vitaminreiche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, um ausreichende Mengen dieser essentiellen Stoffe zu behalten.
Es gibt auch noch andere Wege, wie man ein gesundes Mikrobiom fördern kann. Forscher und Ärzte empfehlen fermentierte Lebensmittel, die reich an Milchsäurebakterien und anderen nützlichen Bakterien sind. Außerdem kann die Einnahme eines probiotischen und präbiotischen Ergänzungsmittel dazu beitragen, dass das Mikrobiom vielfältig und gesund bleibt.
Unsere Vorfahren fasteten auch zeitweilig während Hungersnöten. Auch wenn wir das heute häufig als negativ wahrnehmen, scheint unser Körper darauf ausgerichtet zu sein, mit kurzen Zeiten der Kalorienbeschränkung optimal zu funktionieren. Wenn auch Sie kurze Fastenzeiten in Ihrem Leben einhalten, kann dies Ihren Stoffwechsel verbessern, den Alterungsprozess verzögern und helfen, allgemein ein gesünderes Leben zu führen.