Forscher, die sich für den Zusammenhang zwischen zu wenig Schlaf und Emotionen interessieren, haben jenen Mechanismus entdeckt, der dafür verantwortlich ist, emotionale Beeinträchtigungen auszulösen, wenn zu wenig geschlafen wird. Qualitativ hochwertiger Schlaf ist eine wichtige Komponente unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens. Seit vielen Jahren untersuchen Wissenschaftler, wie Schlafmangel mit der allgemeinen physischen und psychischen Gesundheit zusammenhängt. Vergangene Studien haben aufgezeigt, dass Schlafentzug mit Beeinträchtigungen des Immunsystems sowie Gehirnprozessen wie Erinnerung und Lernen verbunden ist.
Früher wurde nur wenig nachgeforscht, wie Schlafentzug Emotionen beeinflusst; diese Idee war für viele von uns einfach eine Tatsache, da wir unsere eigenen Gefühle der Unruhe und Verwirrtheit dem unzureichenden Schlaf zuschreiben konnten. Jetzt hat eine aktuelle wissenschaftliche Studie Ergebnisse aufgedeckt, die besser aufzeigen, wie ein Schlafdefizit unsere Emotionen direkt beeinflusst.
Zu wenig Schlaf und emotionale Beeinträchtigung

Die Wissenschaftler schrieben diese hyperaktive Reaktion einem Herunterfahren des präfrontalen Lappens des Gehirns zu, einem Bereich des Gehirns, der normalerweise die Kontrolle über Emotionen aufrechterhält. Ein Forscher spekulierte, dass diese Reaktion aufgrund der Unfähigkeit der Struktur bestehe, mit bestimmten biologischen Extremen umzugehen, da diese für die menschliche Evolution recht neu sind. Heute haben Forscher versucht, diese Korrelation weiter zu erklären.
Jene Mechanismen wurden identifiziert, die emotionale Beeinträchtigungen auslösen
Eine Studie, die von der Tel Aviv University durchgeführt wurde, hat jene Mechanismen identifiziert, die dafür verantwortlich sind, emotionale Beeinträchtigungen aufgrund von zu wenig Schlaf auszulösen. Professor Talma Hendler der TAU Sagol School of Neuroscience leitete die Studie, die von Eti Ben-Simon, einem Bachelor-Studenten des Zentrums für Gehirnfunktionen am Tel Aviv Sourasky Medical Center, durchgeführt wurde. Professor Hendler hat zudem Verbindungen zur Sackler Fakultät für Medizin und der Schule für Psychologie. Diese Studie wurde im Journal of Neuroscience veröffentlicht.
An der Studie nahmen 18 Erwachsene teil, deren Gehirne mthilfe von EEG und/oder MRI bildlich dargestellt wurden, während sie zwei Testrunden durchliefen. Der erste Test wurde durchgeführt, nachdem die Teilnehmer ausreichend Schlaf bekommen hatten, gefolgt von der zweiten Runde, die nach einer Nacht durchgeführt wurde, in der kein adäquater Schlaf erfolgte. Der Test verlangte, dass die Probanden die Richtung analysierten, in die sich kleine gelbe Punkte über verschiedene Bilder bewegten. Diese Bilder wurden als neutral (ein Löffel), negativ emotional (ein verstümmelter Körper) oder positiv emotional (eine Katze) eingestuft.

Der zweite Test wurde durchgeführt, während sich die Teilnehmer in einem fMRI-Scanner befanden, der es ermöglichte, das Aktivitätsniveau in verschiedenen Bereichen des Gehirns zu messen, während sie die kognitive Aufgabe lösten. Die Teilnehmer wurden gebeten eine Aufgabe durchzuführen, die ihrer Aufmerksamkeit bedurfte und es wurde ihnen gesagt, dass sie die emotionalen und neutralen Hintergrundbilder, die ablenken könnten, ignorieren sollten.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf nur von emotionalen Bildern abgelenkt wurden, und dass zu wenig Schlaf während einer Nacht dazu führte, dass Teilnehmer sowohl von neutralen als auch von emotionalen Bildern abgelenkt wurden. Diese Veränderung der emotionalen Reaktion wurde zudem während des fMRI-Scans durch Veränderungen der Aktivität in der Amygdala angezeigt, einem limbischen Knoten, der im Gehirn für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist.
Ausreichend Schlaf ist notwendig, um Emotionen unter Kontrolle halten zu können
Die Ergebnisse dieser Studie decken auf, dass sogar nach nur einer Nacht, in der zu wenig geschlafen wird, die Fähigkeit des Gehirns gestört ist, zwischen emotionalen und neutralen Ereignissen zu unterscheiden. Professor Hendler stellte fest: „Wir könnten von allen eingehenden Ereignissen ähnliche emotionale Reize spüren und unsere Fähigkeit verlieren, zwischen mehr oder weniger wichtigen Informationen zu unterscheiden.“ Laut Hendler kann dies zu Ängsten, einem schlechten Urteilsvermögen und verzerrten kognitiven Verarbeitungen führen.







