Die lang anerkannte Chronotherapie der Haut
Bei vielen physiologischen Vorgängen spielen biologische Rhythmen eine maßgebliche Rolle. Auch die Haut ist bestimmten circadianen Rhythmen unterworfen. Phytostoffe und weitere Substanzen der Chrono-Medizin sorgen für eine bessere Regeneration der Haut und bewirken oftmals sogar eine Umkehr altersbedingter Veränderungen. Unser Körper kann nur zu bestimmten Zeiten gewisse Stoffe aufnehmen und verwerten, daher ist es entscheidend, dass diese wichtigen Substanzen zur richtigen Zeit und unter den Gesichtspunkten der Chronobiologie angewendet werden. Die Kosmetikindustrie hat das längst erkannt und spezielle Tages-und Nachtcremes entwickelt, die der Haut jene Nährstoffe, die sie benötigt, zur richtigen Zeit zukommen lassen. Diese Cremes sind auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Haut zugeschnitten. Tagescremes verfügen über eine leichtere Konsistenz und Lichtschutzfaktoren, da die Haut tagsüber vor UV-Licht und schädlichen Einflüssen bewahrt werden muss. Diese Cremes sollen die Haut während des Tages mit Feuchtigkeit versorgen und ihr Schutz bieten, wohingegen nachts eine nährende und reichhaltige Pflege nötig ist. Nachts ist die Haut besonderes aufnahmefähig für Wirkstoffe, daher ist eine Nachtcreme fetthaltiger und pflegender, um Reparierungsprozesse zu unterstützen. Nachtcremes helfen der Haut bei der Regeneration und versorgen sie mit ausreichend Nährstoffen. Auch oral eingenommene Phytostoffe sind in der Lage, die Zellstabilität zu steigern, sie können entwässernde Wirkung haben sowie die Fettverbrennung in der Haut steigern. Die Neubildung von Kollagen und Elastin kann durch diese Stoffe begünstigt werden und oftmals hemmen sie Entzündungen und wirken antiviral.
Die Haut ist unser größtes und lebenswichtiges Sinnesorgan. Sie erfüllt wichtige Funktionen wie z.B. die Reinigung und Entgiftung unseres Körpers. Die Haut bietet Schutz vor Krankheitserregern, UV-Strahlen, Hitze und Kälte. Sie arbeitet beim Stoffwechsel mit, indem sie u.a. Vitamin D produziert und Salze ausscheidet, regelt die Körpertemperatur und spielt eine wichtige Rolle beim Flüssikgkeitshaushalt des Körpers. Als Spiegel der Seele macht sie außerdem zahlreiche Gefühle sichtbar. Viele Regenerationsprozesse der Haut verlaufen nachts, in der die Schäden, die tagsüber entstanden sind, repariert werden. Während des Tages verstärkt die Haut ihre Abwehrkräfte, um schädlichen Einflüssen entgegenzuwirken. Eine Erneuerung der Hautzellen erfolgt vor allem in der Zeit um Mitternacht. Der natürliche Säureschutzmantel wird so z.B. wieder aufgebaut. Bei diesem Prozess helfen vor allem aufgenommene Vitamine und Mineralien.
Bedauerlicherweise ist die Haut einer Reihe von schädlichen Einflüssen ausgesetzt. Darunter fallen beispielsweise intensive Sonnenbäder. Diese sind äußerst schlecht für unser größtes Organ und erhöhen insbesondere das Hautkrebsrisiko. Auch diverse Genussmittel wie Alkohol und Nikotin wirken sich negativ auf die Haut aus, und sorgen somit für ein schlechtes Hautbild. Vor allem regelmäßiger Zigarettenkonsum lässt die Haut schneller altern. Zudem verursacht eine ungesunde Ernährung, die aus Süßigkeiten und Fast Food besteht, Hautunreinheiten wie Pickel, Pusteln und sogar Akne. Eine wesentliche Rolle bei Hautunreinheiten spielt auch die eigene Psyche. Stress, Ängste und ein seelisches Ungleichgewicht machen sich sehr oft negativ auf der Haut bemerkbar.
Neben all diesen Faktoren ist unsere Haut auch einem natürlichen Alterungsprozess unterworfen. An keinem Organ des Körpers ist dieser so deutlich spürbar und sichtbar wie auf der Haut. Eine Veränderung der Haut erfolgt bereits ab dem 25. Lebensjahr. Sie benötigt immer mehr Zeit für die Regeneration und ihre Schutzfunktion reduziert sich; zudem verliert sie ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden und sie produziert weniger Elastin und Kollagen, wodurch ihre Festigkeit, Elastizität und Widerstandskraft abnehmen. Intensive Sonneneinstrahlung, fettreiche Ernährung und seelische Belastungen beschleunigen den Alterungsprozess zusätzlich. Ein weiterer Faktor für beschleunigte Hautalterung ist der altersbedingte Verlust von bestimmten Hormonen wie etwa den Sexualhormonen und dem DHEA.
Schutz der Haut durch zeitlich korrekt eingesetzte Wirkstoffe nach chronobilogischen Gesichtspunkten
Es ist wichtig, dass nährende Substanzen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Haut im Laufe eines 24-Stunden Tages angepasst sind, da eine Aufnahme und Verwertung bestimmter Stoffe durch unseren Körper nur zu gewissen Zeiten möglich ist. Einige Stoffe wirken abends besser, andere entfalten wiederum morgens die größte Wirkung. Um den bestmöglichen Effekt zu erzielen, muss die Haut also zur richtigen Zeit die nötigen Substanzen erhalten. Die Morgensubstanzen sollen als Zellschutz gegen oxidativen Stress helfen und das Bindegewebe der Haut unterstützen, Abendsubstanzen hingegen haben ihre Wirkung bei der Regenerierung des Bindegewebes. Auf der Basis dieses chronobiologischen Prinzips ergänzen und unterstützen sich die Wirkstoffe gegenseitig.
Substanzen für den Morgen (wirken aktivierend):
- Selen
- Weißtee-Extrakt
- Kletterwurzel
- Rotkleeblüte
- Löwenzahn
- Mariendistel
- Alpha-Liponsäure
- Vitamin A
- Vitamin C
- Vitamin E
- Coenzym Q-10
Substanzen für den Abend (wirken regenerierend):
- Lutein
- Folsäure
- Hyaluronsäure
- Niacin
- MSM
- Biotin
- Ringelblume
- Schachtelhalm
- Traubenkerne
- Zeaxanthin
- Tocotrienol-Komplex
- Astaxanthin
Cellulite: Ein typisches Frauenleiden
Rund 80 Prozent aller Frauen sind von Cellulite (auch Orangenhaut genannt) betroffen, welche sich durch unschöne Dellen an Oberschenkeln, Po und Hüfte bemerkbar macht. Grund dafür ist eine Ansammlung von permanent anfallenden Stoffwechselschlacken (alles, was der Körper nicht mehr verarbeiten und ausscheiden kann) im Bindegewebe sowie Einlagerungen von Fett in den Fettzellen der Haut. Dies verändert das Bindegewebe, welches normalerweise fest und elastisch ist, wenn genügend Nährstoffe eingelagert sind. Der Verzehr tierischer Lebensmittel wie Wurst, Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte und Zucker führen darüber hinaus zu einer Übersäuerung des Körpers, wodurch eine Schwäche des Bindegewebes erfolgt. Die prall gefüllten Fettposter in der Haut können dadurch nicht mehr zurückgehalten werden, wölben sich nach außen und es kommt zur Entstehung von unschöner Cellulite. Männer sind von dieser Stoffwechselstörung kaum betroffen, was daran liegt, dass ihr Bindegewebe besonders stark vernetzt ist. Verantwortlich hierfür ist u.a. der höhere Gehalt an Testosteron. Bei Frauen hingegen sorgt vor allem das Hormon Östrogen für eine geringere Vernetzung, was jedoch gleichzeitig eine stärkere Dehnbarkeit des Bindegewebes garantiert. Spätestens ab einem Alter von 35, also ab dem Zeitpunkt, ab dem weniger Östrogen gebildet wird, leiden Frauen mit großer Wahrscheinlichkeit an zu geringer Festigkeit des Bindegewebes und es kommt zur Ausprägung von Cellulite.
Um Cellulite erfolgreich entgegenzuwirken, muss die Chronobiologie in Betracht gezogen werden. Hierbei handelt es sich um die Auswirkung der inneren Uhr auf den Stoffwechsel der Hautschichten. Mit Hilfe von Pflanzeninhaltsstoffen kann einerseits eine Verstärkung der Fettverbrennungsaktivität erreicht werden. Die Lipolyse wandelt dabei eingelagertes Fett in freie Fettsäuren und letztendlich in Energie um. Um Gewebeveränderungen langfristig zu beeinflussen, stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Die Anwendung von außen mit Hilfe spezieller Cremes oder von innen durch die Einnahme spezieller Nahrungsergänzungen, die nach chronobiologischen Gesichtspunkten in Morgen-und Abendsubstanzen aufgeteilt werden.
Substanzen für den Morgen (wirken aktivierend):
- Weißdorn
- Blasentalg
- Grüntee
- Spargelwurzel
- Citrus aurantium
- Vitamin C
- Vitamin E
- Chrom
Substanzen für den Abend (wirken regenerierend):
- Weißdorn
- Ananas
- Centellaasiatica
- Papaya
- Java-Tee
- Rotklee
- Ginkgo biloba
- Ingwer
- Rosskastanie
- Traubenkerne
- Citrus aurantium
- Soja-Lecithin
Haare und Nägel
Auch unsere Haare und Nägel benötigen wertvolle Nährsubstanzen, damit sie gesund bleiben, gut wachsen und attraktiv aussehen. Umweltbelastungen, Stress und eine schlechte Ernährung wirken sich nicht nur verheerend auf den Körper aus, sondern bewirken Mangelerscheinungen, die sehr schnell an der Qualität der Haare und Nägel zu erkennen sind. Wenn z.B. das Haupthaar über nicht genügend Selen verfügt, droht das Haar brüchig zu werden und kann sogar ausfallen. Die Vitamingruppe der B-Vitamine ist auch für die Gesundheit von Nägeln und Haaren essentiell. Diese Vitamine haben ihre Wirkung direkt in den Zellen, die für die Bildung der Haare und Nägel verantwortlich sind. Unter anderem sind sie für die Steuerung des Keratin-Wachstums verantwortlich.
Aufgrund des rasanten Wachstums der Haare und besonders der Nägel einerseits und dem tageszeitlich unterschiedlichen hohen Bedarf an Nährstoffen andererseits, ist der Einsatz von Phytostoffen für gesunde Haare und Nägel nach chronobiologischen Gesichtspunkten besonders wichtig. Morgens benötigt es sehr viele Baustoffe, um vor Haarausfall und brüchigen Nägeln zu schützen, abends wird lebloses Haar durch glänzendes getauscht. Auf diese Weise erhalten Nägel und Haare alle nötigen Nährstoffe zur richtigen Zeit und werden so gestärkt.
Substanzen für den Morgen (wirken aktivierend):
- Vitamine B6
- Vitamin C
- Vitamin E
- Selen
- Schachtelhalm (Zinnkraut, Equisetum arvense)
- Sojabohnen-Extrakt
- Hyaluronsäure
- MSM
Substanzen für den Abend (wirken regenerierend):
- Vitamine B1
- Vitamin B2
- Vitamin B12
- Zink
- Biotin
- L-Cystein
- Niacinamid
- Hyaluronsäure
- MSM